Warnstreiks in der Stahlindustrie gestartet

Mit Ende der Friedenspflicht sind in der Nacht von Donnerstag auf Freitag um 0 Uhr die Warnstreiks in der Stahlindustrie gestartet. Los ging es mit einem Fackellauf in Duisburg, Aktionen bei ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt, in Salzgitter, bei der Georgsmarienhütte, bei Thyssenkrupp und bei BES. Am frühen Morgen und Vormittag kamen Beschäftigte von ArcelorMittal in Bottrop, von DEW in Hagen, von thyssenkrupp Electrical Steel in Gelsenkirchen und von Outokumpu Nirosta in Krefeld zu Warnstreiks zusammen.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag starteten die Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie mit Warnstreiks in die heiße Phase der Tarifrunde. Mit einem Fackellauf läuteten die Beschäftigtigten der Duisburger Stahlbetriebe das Ende der Friedenspflicht ein (Foto oben). In Eisenhüttenstadt/Brandenburg kamen die Beschäftigten von ArcelorMittal in der Nacht auf diesen Freitag um 0 Uhr vorm Tor zusammen (Foto unten). 400 Beschäftigte in Salzgitter waren draußen zum Mitternachts-Warnstreik in der „stahlglutroten Nacht“. Auch bei der Georgsmarienhütte und bei Thyssenkrupp Finnnentrop legten die Beschäftigten um 0 Uhr die Arbeit nieder.

Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der nordwestdeutschen under ostdeutschen Eisen- und Stahlindustrie eine Erhöhung der Monatsentgelte um 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung verlängert werden. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlung eine Entgelterhöhung von 3,1 Prozent für 15 Monate angeboten. Zum Thema Arbeitszeit gab es bis jetzt in den Verhandlungen von Seiten der Arbeitgeber nur Ablehnung.

Arbeitgeber bieten zu wenig Geld und nichts zur Arbeitszeit

„Das Angebot der Arbeitgeber spiegelt die ungewöhnliche Belastung der Beschäftigten durch die hohe Inflation nicht angemessen wider und ist völlig unzureichend“, kritisiert Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer für nordwestdeutsche Stahlindustrie. „Zum Thema Arbeitszeit kam bis jetzt nichts. Das ist inakzeptabel. Denn sie bietet Beschäftigungssicherheit für die Zukunft. Dieser Verantwortung müssen sich die Arbeitgeber jetzt stellen. Die Arbeitgeber stehen in der Pflicht, zur nächsten Verhandlungsrunde nachzubessern und ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Dafür machen wir jetzt Druck. Die Beschäftigten erwarten völlig zu Recht einen Ausgleich für die rasant gestiegenen Lebenshaltungskosten und eine deutliche und dauerhafte Erhöhung der Einkommen.“

Die Warnstreiks in der Stahlindustrie gehen weiter. Heute morgen legten auch die Beschäftigten bei ArcelorMittal in Bottrop, der DEW in Hagen, bei Thyssenkrupp in Gelsenkirchen und bei den Schmiedewerken in Gröditz/Sachsen die Arbeit nieder und mit machten Druck für ihre Forderungen. Bei Ilsenburger Grobblech demonstrierten die jungen Beschäftigten mit Bengalos. Und bei den Brandenburger Elektrostahlwerken standen 150 Stahlarbeiterinnen und Stalarbeiter bei minus 8 Grad drei Stunden vor dem Werkstor

Die nächste Tarifverhandlung ist für den 11. Dezember angesetzt. Die IG Metall fordert 8,5 Prozent und die Einführung der 32-Stunden-Woche. Warum? Fragen und Antworten findet Ihr hier.

Bilder vom Warnstreik in Gelsenkirchen

* Fotos: Thomas Range