Konstruktive Gespräche über Zukunftstarifverträge
In Nordrhein-Westfalen und im Bezirk Küste haben IG Metall und Arbeitgeber intensiv über Zukunftstarifverträge diskutiert. Mit den Zukunftstarifverträgen soll die Transformation der Industrie in den Betrieben gestalten werden – konkret auf die spezielle Situation eines Betriebes zugeschnitten. Welche Investitionen braucht ein Betrieb, um in Zukunft noch wettbewerbsfähig zu sein? Welche Fortbildung brauchen Beschäftigte in Zeiten der Digitalisierung? Was passiert mit Beschäftigten, deren Job womöglich wegfällt? Welche Qualifizierung erhalten sie?
„Auf beiden Seiten ist der Wille erkennbar, gemeinsam die Herausforderungen der Transformation in den Betrieben anzugehen und Lösungen zu finden”, erklärt Knut Giesler, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall in Nordrhein-Westfalen. „Das ist ein gutes Signal für die Zukunft der Metall- und Elektroindustrie und ihre Beschäftigten. Diese konstruktive Herangehensweise erwarte ich aber auch bei den anderen Themen in dieser Tarifrunde. Blockadehaltungen bei den Themen Entgelt und Beschäftigungssicherung werden uns nicht weiterbringen.“
Arbeitgeber wollen Corona zum Sparen ausnutzen
Vor allem beim Geld gibt es bislang keinerlei Annäherung. In Baden-Württemberg etwa verlangten die Arbeitgeber, so lange auf Entgeltsteigerungen zu verzichten, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht ist. Zudem wollen sie tarifliche Errungenschaften wie die Absicherung von älteren Beschäftigten streichen und pauschale Regeln einführen, um vom Tarifvertrag abweichen und Kosten senken zu können.
Bis zum 28. Januar finden auch in den übrigen Tarifgebieten der Metall- und Elektroindustrie die zweiten Verhandlungsrunden statt. Ob sich die Arbeitgeber in Niedersachsen, Bayern, Berlin-Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mitte und Osnabrück-Emsland mehr auf die Forderungen der IG Metall zubewegen, bleibt abzuwarten. Meldungen hierzu gibt es wieder in unserem Newsticker.
*Foto: Frank Rumpenhorst