Tarifrunde Leiharbeit 2019/2020 – Tarifverhandlungen für die Leiharbeit gestartet

Wir fordern 8,5 Prozent mehr Geld für Leiharbeiter, Verbesserungen bei Urlaub, Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie bei Zulagen. Die Arbeitgeber weisen das als überzogen zurück und machten selbst kein Angebot zur Entgelterhöhung. Zur nächsten Verhandlung erwarten wir ein verhandlungsfähiges Angebot.

Am Dienstag starteten die Tarifverhandlungen der DGB-Gewerkschaften – darunter auch die IG Metall – mit den Leiharbeitgeberverbänden iGZ und BAP in Berlin. Die DGB-Gewerkschaften fordern 8,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten – sowie weitere Verbesserungen bei Urlaub, Weihnachts- und Urlaubsgeld und bei den Zulagen.

Die Arbeitgeber wiesen unsere Forderungen als „überzogen“ und „zu teuer“ zurück. Ihre Begründung: Die Konjunktur schwächelt, die Leiharbeit geht zurück. Sie forderten, dies in den Tarifverhandlungen stärker zu berücksichtigen. Bezogen auf die anderen Forderungen der Gewerkschaften signalisierten die Arbeitgeber vage Verhandlungsbereitschaft, machten aber kein Angebot für eine Entgelterhöhung.

Unsere Forderungen auf einen Blick:

  • 8,5 Prozent mehr Geld.
  • Erhöhung des Weihnachts- und Urlaubsgelds – von derzeit insgesamt 300 Euro auf ein volles 13. Monatsgehalt, mit einem Bonus für Gewerkschaftsmitglieder.
  • Mehr Urlaub: zunächst 28 Tage (bisher nur 24 Tage im ersten Beschäftigungsjahr), nach dem zweiten Jahr 30 Urlaubstage im Jahr.
  • Höhere Zuschläge: Leiharbeitsbeschäftigte sollen mindestens dieselben Zuschläge – etwa für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit – erhalten wie die Stammbeschäftigten ihrer Entleihbetriebe.

„Beim nächsten Verhandlungstermin am 29.Oktober muss sich die Arbeitgeberseite deutlich auf uns zu bewegen und ein konkretes Angebot auf den Tisch legen“, fordert Juan-Carlos Rio Antas, der als Vertreter der IG Metall die Tarifverhandlungen mit führt. „Einen Stillstand in der Branche darf es nicht geben. Die Leiharbeit muss endlich zu einer Branche mit guten Löhnen und guten Arbeitsbedingungen werden und die Löhne müssen deutlich steigen.“