Düsseldorf
Die IG Metall-Tarifkommission für das Tischlerhandwerk in NRW hat gestern dem Verhandlungsergebnis für die Beschäftigten des Tischler- und Schreinerhandwerks des Tarifgebietes Nordwest vom 19. Juni 2019 einstimmig zugestimmt.
Demnach erhöhen sich die Entgelte der 49.000 Beschäftigten in dieser Branche in zwei Schritten: Zum 1. August 2019 zunächst um 2,9 Prozent und zum 1. Oktober 2020 um weitere 2 Prozent. Zu beiden Zeitpunkten wird die Ausbildungsvergütung jeweils um 30 Euro überproportional erhöht. Dieser Tarifvertrag läuft bis zum 30. September 2021.
Zusätzlich gibt es erstmals für die Branche einen Tarifvertrag zum Ausgleich von Rentenabschlägen für über 50-jährige Arbeitnehmer. Dieser Vertrag gibt einen Rechtsanspruch auf eine monatliche Zusatzzahlung der Arbeitgeber in die Deutsche Rentenversicherung in Höhe von 50 Euro, um einen früheren Ausstieg aus dem Arbeitsleben ohne Rentenkürzung zu ermöglichen. Voraussetzung ist, dass der Arbeitnehmer selbst auch mindestens 50 Euro einzahlt. Der Tarifvertrag zum Ausgleich von Rentenabschlägen tritt am 1. August 2019 in Kraft und kann erstmals zum 31. Dezember 2024 gekündigt werden.
Christian Iwanowski, Tarifsekretär IG Metall Nordrhein-Westfalen und Mitglied der Verhandlungskommission: „Auch im Tischlerhandwerk können viele Beschäftigte nicht bis zum 67. Lebensjahr arbeiten. Der frühe Ruhestand aber kostet Geld, denn er verringert die Rente für jeden vorgezogenen Monat um 0,3 Prozent. Mit dem Tarifvertrag zum Ausgleich von Rentenabschlägen ist es gelungen, diese Kürzungen weitgehend auszugleichen. Damit haben wir einen guten Beitrag zur Attraktivität der Arbeitsplätze im Tischlerhandwerk geleistet.“
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