Am dritten Warnstreiktag haben sich in Gelsenkirchen, Lippstadt und Hemer rund 670 Beschäftigte aus den ortsansässigen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie zu Warnstreikkundgebungen im Autokino versammelt. Die Kundgebungen wurden in den jeweiligen Regionen von betrieblichen Aktionen begleitet, an denen sich weitere 2.400 Beschäftigte beteiligt haben.
Im Amphitheater Gelsenkirchen sagte Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW, zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Gelsenkirchen, Mülheim, Essen und Oberhausen: „Gerade hier im Ruhrgebiet hat die IG Metall Erfahrung mit Wandel. Aber nicht nur hier wissen wir: Die Zukunft liegt nicht im Kahlschlag. Abschaffen kann jeder. Fairwandeln, neu erschaffen – das ist die bessere Lösung und die höhere Kunst. Darum wollen wir in dieser Tarifrunde einen Rahmen für betriebliche Zukunftsvereinbarungen, um die Transformation fair zu gestalten. Wir wollen verlässliche Beschäftigungs- und Produktionsperspektiven regeln, Standorte sichern, Aus- und Weiterbildung gestalten und betriebsbedingte Kündigungen ausschließen. Hier dürfen sich die Arbeitgeber einem verbindlichen tarifvertraglichen Rahmen nicht verweigern.“
Über 300 Autos und mehr als 350 Teilnehmer versammelten sich vor der eigens für diese Tarifrunde angeschafften mobilen LED-Leinwand um den Forderungen der IG Metall Nachdruck zu verleihen und die sture Haltung der Arbeitgeber aufs schärfste zu kritisieren.
Ca. 600 Kolleginnen und Kollegen waren allein in Gelsenkirchen aufgerufen, die Arbeit im Betrieb oder im Home Office niederzulegen.
Ralf Goller, kommissarischer Geschäftsführer der IG Metall Gelsenkirchen, begrüßte die Teilnehmer und kritisierte die Forderungen der Arbeitgeber nach einer Nullrunde für 2021 und weiterer Differenzierung bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld deutlich, was für ein lautstarkes Hupkonzert sorgte.
In weiteren Reden, u.a. von Martina Lange, BR-Vorsitzende bei Montanhydraulik und Ugur Coskun, BR-Vorsitzender bei ZF und 2. Bevollmächtigter der IG Metall Gelsenkirchen, wurden u.a. auch die fehlende Bereitschaft der Arbeitgeber zur konkreten Verabredung von guten Zukunftsstrategien und Beschäftigungssicherung an den Pranger gestellt.
Die Jugendlichen und Azubis der Geschäftsstellen Gelsenkirchen, Mülheim, Essen und Oberhausen, machten mit einer Klasse-Aktion auf den Wegfall von Ausbildungsplätzen und die Stärkung von Dual Studierenden, sowie einer generellen Übernahmeverpflichtung aufmerksam und färbten den Platz vorübergehend in ein sattes Rot!
Weitere betriebliche Aktionen mit 1.140 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fanden in Paderborn, Rheine und Siegen satt.
Damit haben am 4. März insgesamt 4.210 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie in NRW für ihre Forderungen in der Tarifauseinandersetzung die Arbeit niedergelegt!
Bilder vom Warnstreiktag in Gelsenkirchen
Fotos: Thomas Range