Höchster Tarifabschluss seit 30 Jahren in der nordwestdeutschen Stahlindustrie: 6,5 Prozent mehr Geld für 18 Monate. Dazu kommt eine Einmalzahlung von 500 Euro. Zudem werden die Tarifverträge über Altersteilzeit, Beschäftigungssicherung und den Einsatz von Werkverträgen verlängert.
Ab August gibt es 6,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten in der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie. Dieses Verhandlungsergebnis hat die IG Metall heute in der vierten Verhandlungsrunde nach neun Stunden Verhandlung erzielt. Für die Monate Juni und Juli wurde eine einmalige Zahlung von 500 Euro vereinbart. Die Auszubildenden erhalten 200 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 18 Monate und endet am 30. November 2023.
Zudem wurde die Verlängerung der Tarifverträge über Altersteilzeit, zur Beschäftigungssicherung sowie über den Einsatz von Werkverträgen beschlossen. Bis 31. Juli 2022 wollen IG Metall und Arbeitgeber einen Tarifvertrag für Dual Studierende vorlegen.
„In Zeiten einer hohen Inflation ist uns ein Verhandlungsergebnis gelungen, das den Beschäftigten sofort ein deutliches Plus von 6,5 Prozent ins Portemonnaie bringt“, meint Knut Giesler, IG Metall-Bezirksleiter in NRW und Verhandlungsführer. „Das ist die höchste prozentuale Erhöhung in der Stahlindustrie seit 30 Jahren. Die unteren Entgeltgruppen sowie die Auszubildenden profitieren zudem von den 500 Euro beziehungsweise 200 Euro überdurchschnittlich. Mit diesem Ergebnis erhalten die Beschäftigten ihren berechtigten Anteil an der momentan sehr guten wirtschaftlichen Situation der Branche.“
Der Tarifabschluss betrifft 68 000 Beschäftigte in der nordwestdeutschen Stahlindustrie (NRW, Niedersachsen, Bremen, Hessen).
In der ostdeutschen Stahlindustrie verhandeln IG Metall und Arbeitgeber am Freitag.
Rund 33 000 Beschäftigte haben in den letzten zwei Wochen mit Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeber gemacht.
Fotos, Warnstreik in Mülheim a.d. Ruhr: Bernd Röttgers
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